Das Schweizer Tor

Schloss Neu-Augustusburg ist ein steckengebliebenes Großbauprojekt. Bereits die Anreise wies darauf hin: Die Zufahrt geschah von Osten her. Hierbei wurden die Bauten der alten Burg beibehalten, darunter der Torbereich. Erst 1688/1690 errichtete man mit dem Galeriebau ein neues, repräsentatives Tor. Im Westen entstand mit der Schaufront des neuen Schlosses zugleich zwar das neue Haupttor, die dazugehörige Auffahrt von der Stadt her wurde jedoch nicht errichtet.

Das Tor des Westflügels zierten vier überlebensgroße Statuen, eventuell Personifikationen allgemeiner Herrschertugenden. An ihm patrouillierte eine besondere, nur hohen Reichsfürsten gestattete Wache – die Schweizergarde – wonach das Tor seinen Namen als „Schweizer Tor“ erhielt. Im Verständnis des 17. und 18. Jahrhunderts lag es „vorne“ und war wohl der Hauptzugang ins Schloss.  

  

Schweizer Leibgarde
Abb. 1: Hellebardenspitze (Sponton) eines Offiziers der Schloss­wach­mann­schaft, 1696/1712