In den Jahren 1688 bis 1690 errichtete man im Osten des „Schloss-Platzes“ einen eingeschossigen Querbau mit Tordurchfahrt. Grundlage boten entweder Pläne des 1667 verstorbenen Architekten des Weißenfelser Residenzschlosses, Johann Christian Richter, oder des Hofbaumeisters Christoph Pitzler (1657–1707). Er hatte ab 1685 im Auftrag des Herzogs drei Jahre Europa bereist und allerorts Architektur und Bauwerke besichtigt.
Die Weißenfelser Galerie ähnelt stark der des Palais du Luxembourg in Paris. Sie schuf zum einen für den Ehrenhof den nötigen östlichen Abschluss; zum anderen bot ihre repräsentative Tordurchfahrt die Möglichkeit, standesgemäß in den Hof einzufahren. Im Verständnis des 17. und 18. Jahrhunderts lag dennoch dieses Tor „hinten“. Vor der Galerie lag ein Areal mit Gebäuden der alten Burganlage, in dem Wache und Stallungen untergebracht waren.