Als zentraler Repräsentationsraum besaß das Tafelgemach eine besonders prachtvolle Stuckdecke. Sie wurde vom italienischen Stuckateur Giovanni Battista Caroveri (1624– nach 1690) geschaffen. Caroveri gehört zu den wichtigsten Stuckateuren des Frühbarock in Mitteleuropa. Vor Weißenfels wirkte er zum Beispiel im schwedischen Königsschloss Drottningholm. Ab 1677 wirkte Caroveri an der Ausstattung des Weißenfelser Residenzschlosses mit – zunächst in der Schlosskirche, dann im Tafelgemach. Gleichzeitig arbeitete er in Eisenberg, später in Saalfeld, Gotha und Köpenick. Seine Stuckdecke im Weißenfelser Tafelgemach ist nicht erhalten. Wichtigstes Dokument ist sein Vertrag vom 3. Dezember 1677. Er bietet einige Detailinformationen zum Werk. So sprach man von 16 Rundungen, die Wappen des sächsischen Herzogshauses zeigen sollten. Für das ganze Werk erhielt Caroveri 400 Taler und täglich ein Maß Wein. Die Visualisierung ist ein Annäherungsversuch an die verlorene Gestalt der Decke. Sie basiert auf den wenigen überlieferten Angaben, auf architektonischem Vergleich sowie auf Analogien mit Werken Caroveris in anderen Residenzschlössern.