Die adligen Zuschauer

Im Zuschauerraum saß der Hofadel während der Vorstellungen auf Holzbänken. Die gemeinschaftliche Teilnahme an den vor ihren Fürsten gebotenen Stücken war Verpflichtung und Ehre zugleich, doch nicht immer: Als am 26. Februar 1729 die Vorstellung erst lange nach 3 Uhr nachts begann, „verzogen“ sich die Kavaliere und Damen und ließen den Herzog zurück. Er befahl dennoch das Stück zu beginnen – und schlief ein. Man brach die Vorstellung ab und brachte ihn zu Bett.

Abb. 3: So darf man sich das Publikum im Zuschauerraum vorstellen (Hohmann: Carnevals Lustbarkeiten im Opern- und Comoedienhauß [Erlangen], 1721)