Der Orchestergraben: Ein Wirkungsort Johann Philipp Kriegers

Der aus Nürnberg stammende Komponist und Organist Johann Philipp Krieger (1649–1725) wirkte zunächst in der Hofkapelle des Markgrafen Christian Ernst in Bayreuth, der er später als Hofkapellmeister vorstand. Es schlossen sich Reisen nach Italien an, wo er u. a. in Venedig die Gattung der Oper studierte. 1677 wurde er Kammermusiker und Organist am Hof des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels in Halle (Saale). Bereits nach kurzer Zeit wurde er zum Vizekapellmeister ernannt und wechselte zusammen mit Herzog Johann Adolph I. 1680 als Kapellmeister in die neu errichtete Residenz Neu-Augustusburg nach Weißenfels. Für den Weißenfelser Hof schuf er zahlreiche Fest- und Tafelmusiken sowie Instrumentalwerke und brachte vor allem die dortige Oper zur besonderen Blüte. Nur einige Libretti und wenige musikalische Fragmente seiner Bühnenwerke sind erhalten, z. B. aus „Der großmütige Scipio Africanus“ und „Der wahrsagende Wunderbrunnen“ (beide 1690).