Das Tafelgemach der Herzöge

Der prachtvolle Saal war einer der wichtigsten Räumlichkeiten des Schlosses. Er diente für öffentliche Zeremonien des Regenten. Fast täglich und vor allem bei Festen speiste er darin mit seiner Familie und den an seine fürstliche Tafel gezogenen Höflingen oder Gästen. Oft gab es dazu eine musikalische Aufführung: Johann Sebastian Bach führte 1725 im Tafelgemach anlässlich des Geburtstags von Herzog Christian die „Schäferkantate“ (BWV 249a) auf. Es wird vermutet, dass Bach 1713 seine „Jagdkantate“ (BWV 208) ebenfalls dort dem Herzog und seinen Gästen präsentierte. Auch Bälle wurden im Tafelgemach veranstaltet. Ab 1746 fehlten dem Schloss jedoch seine beständigen fürstlichen Bewohner. Der neue Besitzer, Kurfürst Friedrich August II., hielt sich bis 1756 nur zweimal mit Familie und Hofstaat im Residenzschloss auf. Nach 1763 erlosch jede höfische Nutzung. Später teilte man das Tafelgemach erst in zwei, später in mehrere kleine Räume.