Bauschäden!

Der Südflügel des Schlosses wies offenbar seit dem späten 17. Jahrhundert große statische Probleme auf. Die an der Südseite des Schlossbergs errichteten Fundamente erwiesen sich als instabil. Die Mauern an der Hangseite begannen wahrscheinlich schon früh aus dem Lot zu weichen – vor allem im Bereich des 13 Meter hohen Festsaals. Hinzu trat vielleicht das starke Erdbeben vom 24. November 1690. Es erschütterte das Schloss so stark, dass sich Möbel bewegten, die Turmglocken anschlugen und im Keller die Mauer um Handbreite barst. Und im Mai 1697 hörten Musiker im „unausgebauten großen Saal“ ein heftiges Klopfen und Schlagen, als falle eine Mauer ein.

Die Existenz schwerer Bauschäden zeigen auch erhaltene Bauzeichnungen des späten 18. Jahrhunderts. Auch sie deuten auf den unterbliebenen Saalausbau hin.


Abb. 2: Bauzeichnung der einsturzgefährdeten Außenmauer des Südflügels aus dem 18. Jahrhundert